Auf geht-s-der Reha-Podcast!

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Auf geht’s - der Reha-Podcast Folge 211 Teletherapie in der neurologischen Rehabilitation

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Du hast nach dem Schädel-Hirn-Trauma endlich die Akutklinik und stationäre Neuro-Reha geschafft. Und dann? Wie geht es zu Hause weiter? So viel Aufwand und Kampf. Und dann reißt das Neuro-Training ab und deine wieder gewonnenen Kompetenzen gehen verloren.

Das kann nicht dein Ziel sein. Die Erfahrung zeigt, dass Ärzte in deiner schweren Zeit nicht immer eine Stütze sind. Notwendige Therapien werden nicht oder nur unzureichend verordnet. Zu diesem Thema haben wir ja schon eine Menge in Sendung 206 des „Auf geht’s - der Reha - Podcast!“ gesagt.

Deine Teilhabeziele zu verfolgen ist deine Aufgabe. Eine Teletherapie kann dich in dieser Zeit unterstützen. Aber wie ist das dann mit dem Datenschutz? Und welche Ziele können verfolgt werden? In welchen Bereichen wie Logopädie, Ergotherapie und Neuropsychologie kann eine Teletherapie erfolgen? Also eine Menge Fragen, die es gilt zu beantworten.

„Für jeden Menschen, der hierher kommt, ist das oberste Ziel Spaß und Lust zu haben!“ So Stephan Benhamza (ehemals Runge). Stephan Benhamza ist Geschäftsführer des Aphasie-Zentrum-Vechta.

Das Gäste des Aphasie-Zentrum-Vechta nicht nur logopädische Ziele mit Teletherapie erreichen können kann Kathrin Billo, Casemanagerin des Aphasie-Zentrum-Vechta, garantieren.

Der nach einem Nachsorgemodell und weiterem Kontakt zum Aphasie-Zentrum-Vechta kam von den eigenen Gästen. Sie haben teilweise bitter erfahren müssen, wie es ist nach einer Neuro-Reha ohne Therapieversorgung da zu stehen.

Dabei hilft auch der Blickkontakt, den es bei einem Telefonat ja nicht gibt. Er ist gerade bei einer neurologisch veränderten Sprach- und Informationsverarbeitungsveränderung wichtig.

Und was ist mit den erlernten Strategien? Klappt alles? Und was ist mit den Angehörigen? Passt wirklich alles? Oder darf nachgesteuert werden?

Und ein Transfer von Therapieinhalten vor Ort nach Vechta macht für die Teilhabe der Betroffenen viel Sinn. Dies hilft bei Nachsorgetelefonaten mit den Therapeutinn/en am Wohnort.

So können die Unfallopfer weiter ihren neuen Weg gehen, wachsen und Lebensfreude (zurück-) gewinnen.

Auf geht’s - der Reha-Podcast! Folge 210 Folgen einer Fremdbestimmung

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Selbstbestimmung ist zunächst einmal ein Wort. Womit assoziierst du dies? Zum Beispiel mit Autonomie, Teilhabe, Benachteiligung, Eigenverantwortung. Denkst du weiter über dieses Wort Selbstbestimmung nach, ergeben sich vielleicht weitere Möglichkeiten. Zum Beispiel hinsichtlich des Gegenteils zu Selbstbestimmung, der Fremdbestimmung. Auch diese kann viele Facetten haben. Da muss man nicht gleich immer an Unfall und Behinderung denken. Fremdbestimmung gibt es schon in ganz jungen Jahren. Schon als Kind sagen uns die Erwachsenen, wo's lang geht. Besonders spannend wird es dann in der Pubertät. Da ist meistens die Zeit, wo wir aufbegehrt haben. Genau- um über uns selbst zu bestimmen.

Vielleicht kannst du dich noch an das Gefühl erinnern, wenn es mit der Selbstbestimmung in der Pubertät nicht so funktionierte.

Hattest du ein gutes Gefühl, wenn die Erwachsenen „alles besser wussten“? Wenn du dich daran erinnern kannst, dann kannst du hineinfühlen, wie es ist, wenn andere Menschen über dich bestimmen. Das war vielleicht nicht das, was du wolltest. In anderer Form erlebst du ein solches Gefühl, möglicherweise noch aktuell in anderen Situationen. In der aktuellen Sendung vom „Auf geht‘s - der Reha-Podcast!“ geht Jörg Dommershausen in einem Beispiel auf einen konkreten Fall und seine Auswirkungen bei der Teilhabe ein.

Und es gibt auch Fälle, in denen Fremdbestimmung eine nützliche Schutzfunktion hat. Zum Beispiel bei einer eingerichteten gesetzlichen Betreuung. Selbstbestimmung kann in solchen Fällen einen schadenden Charakter besitzen. Zum Beispiel wenn ein hirnorganisches Psychosyndrom nach einem Schädel-Hirn-Trauma (SHT) vorliegt.

Und dann kann Fremdbestimmung auch ganz praktisch sein. Ja, wirklich. Zum Beispiel dann, wenn jemand nicht gerne entscheidet und alltägliche Entscheidungen anderen überlässt. Dann ist es ja ganz bequem. Du kannst anderen die Schuld für Fehlentscheidungen geben. Dein Energieaufwand sinkt danach auch. Allerdings gibt es auch einen Haken. Du gibst mit deiner Selbstbestimmung Entscheidungsmöglichkeiten aus der Hand. Abgesehen davon, dass ein anderer Mensch Macht über dich gewinnt.

Und genau dann kann ein Problem entstehen. Jemand anderes übernimmt die Führung in deinem Leben. Eine Unabhängigkeit sinkt immer mehr und aus Bequemlichkeit wird plötzlich ein Problem. Nein-Sagen und an seinem Selbstwertgefühl zu arbeiten, kann eine Lösung sein.

Dazu gehört es auch, Glaubenssätze zu verändern. Das geht praktisch in kleinen Schritten. Sich selbst und anderen Grenzen setzen und dies vorher zu bestimmen ist zum Beispiel eine Möglichkeit. Und Fragen stellen. Auch an dich selbst. Wo sind meine Grenzen in Bezug auf. …. ? Bin ich wirklich bereit, so zu leben/zu arbeiten? Was ist wirklich das, was ich möchte? Wen kann ich um Hilfe bitten, um meine Ziele zu erreichen? Welche Fähigkeiten habe ich um……? Sinnvoll kann es sein, sich hierzu Notizen zu machen.

Auf geht’s - der Reha-Podcast! Folge 209 Schmerztherapie auf neuen Wegen

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Schmerzen können viele Ursachen haben. Nach einem Schädel-Hirn-Trauma kann zum Beispiel das Schmerzzentrum im Gehirn betroffen sein. Oder es besteht ein unklarer Schmerz nach einer Fraktur oder einer anderen traumatischen Weichteilverletzung. Und dann gibt es noch viele andere Möglichkeiten erkrankungsbedingt Schmerzen zu haben. Zum Beispiel bei einer Fibromyalgie.

Ansätze zur Schmerztherapie gibt es viele. Zum einen der scheinbar einfachste Weg. Medikamente einnehmen. Je nach Form und Ausprägung kann es sogar zur Versorgung mit einer Schmerzmittelpumpe und der Einnahme von Opiaten kommen. In einigen Fällen, zum Beispiel bei Phantomschmerz nach Amputation, hilft auch die Akupunktur.

Und dann gibt es natürlich auch Fälle, die werden als nicht therapierbar eingeschätzt. Die Betroffenen selber empfinden dies oft als zurücksetzen. Dies ist verständlich, da sie ja jeden Tag die Schmerzen und die daraus resultierenden Folgen erleben. Neben einer empfundenen Hilflosigkeit fühlen sie sich auch als „Simulant“ hingestellt. Die ärztliche Seite stellt dann auf das Merkmal „austherapiert“ fest.

Der Gruppe der Schmerzpatienten hat sich Ilka Saathoff mit ihrer ergotherapeutischen Schmerzbehandlung „gestellt“. Ilka Saathoff ist es wichtig, keine unberechtigten Hoffnungen zu schüren. Für sie gibt es klare „Aus-Kriterien“. Einzelheiten beschreibt Ilka Saathoff, die in Aurich und Umgebung arbeitet, in der aktuellen Sendung des „Auf gehts - der Reha-Podcast!“.

Auf geht’s - der Reha-Podcast! Folge 208 Informationsverarbeitung nach Schädelhirntrauma

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Schon in vielen Sendungen ist der „Auf gehts-der Reha-Podcast!“ Auf die vielfältigen Auswirkungen eines Schädel-Hirn-Traumas eingegangen. Auch heute noch wird vielen Betroffenen der Stempel „geistige Behinderung“ aufgedrückt. Dabei geht es „nur“ um eine veränderte Informationsverarbeitung.

Nach einem schweren Unfall zurück ins Leben zu kommen ist nicht immer einfach. Gerade dann, wenn Therapien den Alltag dauerhaft beeinflussen. Sie sind allerdings unerlässlich, um Teilhabe sicherzustellen.

Ilka Saathoff und ihr Team helfen in Aurich und Umgebung Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen mit neurologisch orientierter Ergotherapie. Wichtig ist die gesamte Teilhabe. Dies ist nur möglich, wenn viele Aspekte des Umfelds bekannt sind.

Wieder Spaß und Lust am Leben und der Ergotherapie zu finden, ist für Ilka Saathoff eine wichtige Maxime. Dies gilt für Patienten genauso wie für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Praxis für Ergotherapie Ilka Würdemann.

Transparenz ist Ilka Saathoff wichtig. Gerade in der Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten. „Wir sind auch immer darauf bedacht, dass wir Ärzte zur richtigen Rezeptausstellung informieren!“ So Ilka Saathoff. Grundlage sind hierfür harte Fakten. Zum Beispiel mit dem Programm RehaCom ist Ilka Saathoff in der Lage wichtige Informationen vorzulegen. Dies hilft den verordnenden und verordnen bei der Arbeit und Einschätzung des richtigen Umfangs der Therapie.

Alltag ist wichtig. Neurologische Ergotherapie muss somit die Familie einbeziehen. Für Familienmitglieder bedeutet dies: Therapie Inhalte mittragen und vorleben. Die zu vermitteln ist ein täglicher Aspekt der Arbeit von Ilka Saathoff.

Und noch ein Aspekt ist Ilka Saathoff wichtig. Das Gehirn legt besser neue Verknüpfungen an, wenn auch die Körperwahrnehmung stimmt. Unterstützung erhält Ilka Saathoff durch eine Tinkerstute, die als Heilpferd ausgebildet wurde. Es geht hier nicht um das Reiten! Es zählt alleine die Begegnung mit dem Tier, das Fühlen des Fells und der Körperwärme, das Lösen von Koordinationsproblemen durch Gehen auf unebenen Boden usw.

Auf geht’s – der Reha-Podcast Folge 207 Unfall einer älteren Dame

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Nach einem schweren Verkehrsunfall kommt eine ältere Dame in eine neurologische Reha-Einrichtung. Soweit so gut. Danach erhält sie leider nicht die Möglichkeit, in ihre Wohnung zurückzukehren. Ihre Familie hatte keine Hoffnung, dass sie die Rückkehr schaffen könnte. Über die Kurzzeitpflege wird sie in einem Altenheim eingegliedert. Niemand kümmert sich um die notwendigen Neuro-Therapien.

In einem Beratungsgespräch formuliert die Klientin klare Ziele. Sie will wieder in einer eigenen Wohnung leben. Und Selbständigkeit, das ist ihr wichtig. Und dann gibt es auch vier Kinder, die in Sorge sind, wie es weiter gehen kann. Die ganze Familie wird ins Boot geholt und ein Plan erstellt.

Die gegnerische Haftpflichtversicherung übernimmt die Wiederaufnahme der Neuro-Rehabilitation. Das hat rehamangement-Oldenburg schon Überzeugungskraft gekostet. Denn wer kann schon zusagen, dass es mit der Autonomie und somit der Reduktion von Kosten klappt.

In einem Reha-Zentrum geht es dann weiter. Nach einem schwierigen Anfang und einem Rückschlag geht es aufwärts. Und die Ziele der Klientin werden auf einmal erreichbar. Jetzt gilt es mit Wohntraining und Mobilitätstraining die Teilhabe zu unterstützen und zu erreichen. Die Betroffene ist jetzt in der Lage klare Teilhabeziele zu formulieren und zu verfolgen. Das war bisher eher schwierig, weil Ziele nicht erkennbar erreichbar waren.

Schon jetzt steht fest, dass es auch am zukünftigen Wohnort mit Neuro-Therapien weiter gehen muss, damit das Erreichte gesichert werden kann. Und der Kostenträger hat signalisiert, dass er weiter tatkräftig die Integration und Teilhabe unterstützen möchte.

Natürlich profitieren beide Seiten erheblich. Die ältere Dame gewinnt wieder an Selbstständigkeit und Lebensfreude. Die gegnerische Haftpflichtversicherung kann ihre Aufwendungen im Bereich Haushaltsführungsschaden, vermehrte Bedürfnisse und Pflege reduzieren.

Auf geht’s – der Reha-Podcast Folge 206 Der Kampf um das ärztliche Budget

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Wie ist das so mit einem Budget? Wenn es um Therapien geht, sagen viele Ärzte, dass diese nicht verordnet werden dürfen. Grund soll das ärztliche Budget sein. Aber ist das wirklich so? Und wer kann dieses Problem lösen?

Wichtig ist die Zielsetzung. Was konkret soll in der Teilhabe erreicht werden? Geht es um die Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess? Oder ist das Ziel die Selbständigkeit, um zum Beispiel den Haushalt wieder führen zu können? Also um den Haushaltsführungsschaden so gering wie möglich zu halten.

Stephan Runge vom Aphasie-Zentrum-Vechta hat seinen eigenen Erfahrungen mit der Verordnung von Neuro-Therapien durch Haus- oder Fachärzte sammeln müssen. „Wir haben ganz häufig Ärzte, die uns sagen, es wäre eine Frechheit, dass die Angehörigen zu ihm geschickt werden und um mehr Therapien bitten.“ ist eine Erfahrung von Stephan Runge.

Medizinisch notwendige Therapien, um ein Mindestmaß an Teilhabe und Erhalt von Reha-Erfolgen zu sichern, werden mit dem Hinweis auf das ärztliche Budget verweigert.

Dabei geht es doch nicht nur um Arbeit. Was benötigt ein Betroffener, um wieder mit seiner Familie zu kommunizieren? Oder wie ermögliche ich es, dass ein Hirngeschädigter sich wieder mit Freunden und Arbeitskollegen treffen kann?

Dies sind Fragen der Teilhabe. „Von dem Gedanken, der Mensch ist nur dann wichtig, wenn er einer Arbeit nachgeht, müssen wir uns befreien!“ ist die Position von Stephan Runge.

Vergessen wird dabei oft, dass es Studien gibt, die beweisen, dass es egal ist, wie lange das Ereignis zurückliegt. Vielmehr kommt es ausschließlich auf den Umfang von Neurotherapien an.

Bei der Verordnung von geeigneten Therapien geht es immer um ein Teilhabeziel. Dabei kann ein Teilhabeplan nach dem SGB IX ein wichtiger Richtungsweiser für die die Beteiligten sein.

Auf geht’s – der Reha-Podcast Folge 205 Förderung für Kids nach einem Unfall

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Wenn es in der Schule nicht klappt wird schnell an die klassische Nachhilfe gedacht. Bei leichten Verletzungen ist das auch zum Ausgleich von Schuldefiziten ein ganz probates Mittel.

Sind die Unfallfolgen allerdings schwerer, dann muss mehr getan werden. Gerade in der Schulzeit muss Teilhabe gelingen. Sie ist Grundlage für das zukünftige Berufsleben. Dies gilt auch schon in der Grundschule. Gerade wenn ein Schädelhirntrauma vorliegt.

Dann ist das verarbeiten von Informationen nicht so einfach. Manchmal kommt dann noch eine körperliche Einschränkung hinzu.

In diesen Situationen sind mit einer Hausaufgabenbetreuung oder Nachhilfe Teilhabeziele nicht zu erreichen.

Nicht selten werden Kinder dann überfordert. Denn nicht nur die Schule ist zu bewältigen. Verschiedenste Therapien können ebenfalls noch notwendig werden.

Zur Teilhabe gehört auch, dass nach so einem schweren Lebenseingriff auch das familiäre Umfeld gut aufgestellt ist. Kommen Eltern an die Grenzen des machbaren, sind Eskalationen vorprogrammiert. Immer nur überlastet zu sein, ist nicht förderlich.

Genau in solchen Situationen hilft Marlene Marks mit ihrem Team. Für verschiedene Kostenträger (Landkreise, Unfallkassen, Haftpflichtversicherungen) wird eine Unterstützung beim Schulbesuch angeboten. Schulbegleitung heißt im Extremfall Assistenz beim Schulbesuch sicher zu stellen. Auch Freizeitaktivitäten; wie zum Beispiel Schwimmen gehen, gehören dazu. Ist die Teilhabe gelungen, ist das Familiensystem entlastet. Dies wirkt sich langfristig positiv auf eine gelungene Teilhabe bis hin zum beruflichen Einstieg aus.

Auf geht’s – der Reha-Podcast Folge 204 Neuro-Schere bei Kindern!

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Wie ist das eigentlich nach einem Schädelhirntrauma bei Kindern und Jugendlichen? Worauf dürfen Eltern achten? Und wie können Schulprobleme gelöst werden, die sich einstellen? Warum ist mein Kind verändert? Reicht Nachhilfe aus, wenn es um die Schule geht?

Dies sind Fragen, die sich Eltern stellen, wenn ihr Kind ein Schädelhirntrauma, oder kurz SHT, erlitten hat. Manchmal werden die Folgen eines solchen SHT nicht gleich entdeckt. „Fritzchen“ kann ja wieder sprechen, gehen und hüpfen. Somit ist ja alles in Ordnung!

Weit gefehlt. Es geht nicht darum, Ängste zu schüren. Dass was viele betroffene Kinder das Leben schwer macht, sind die unsichtbaren Folgen eines SHT. Dies können Probleme bei der Sprachverarbeitung sein, das visuelle Wahrnehmen von Dingen ist ein Problem, der Antrieb etwas zu tun ist gemindert. Oder verlangsamt zu sein kann eine Folge sein. Kinder müssen flexibel sein. Sei es in der Schule oder im Freundeskreis. Ist die Umstellfähigkeit erschwert, macht dies Druck im Umfeld.

Na ja, so ein bisschen visuelle Wahrnehmung ist doch kein Problem! Wirklich nicht? Wenn Fritzchen sich nicht mehr nach dem Sport anziehen kann, weil er die Hosenbeine nicht mehr „trifft“, hat dies Folgen. Schnell kommt es zu Spott und Hohn. Um nicht aufzufallen, wird Fritzchen dann zum Klassenclown.

„Ach das wächst sich doch wieder raus!“ war die Aussage eines Neurologen, die Jörg Dommershausen anlässlich eines Gespräches einmal hörte. Dem ist nicht so. Kinder entwickeln sich. Dies wird in bestimmten Lebensphasen deutlich. Solche Entwicklungsstadien sind zum Beispiel der Besuch des Kindergartens, die Einschulung, die Eingliederung in die richtige Schulform, das Finden eines Berufes und der spätere Einstieg in die Berufsausbildung.

Die Pubertät kann dann für Eltern eine Herausforderung werden. Alles nach einem SHT auf diese besondere hormonelle Situation zu schieben ist zu einfach. Dies wird allerdings gerne von so manchem Fach- oder Hausarzt so praktiziert. Jeder kann sich vorstellen, wenn Mischformen der oben genannten Auswirkungen eines SHT vorliegen, dass es weder für die jungen Menschen noch die Angehörigen leichter wird.

Warum dann diese Neuro-Schere bei SHT-Kindern? Die betroffenen Kinder entwickeln sich in den vielen Lebensbereichen nicht so, wie Gleichaltrige. Die Entwicklungsschere geht auseinander. Und dies hat oft Folgen. SHT-Kinder versuchen auf den verschiedensten Wegen „normal“ zu sein. Sie werden dann schnell zum Klassenclown, um sich Anerkennung zu holen.

Wie können betroffene Familien diese Situation für ihr Kind lösen? Förderunterricht im herkömmlichen Sinne ist nicht ausreichen, um Schulstoffprobleme zu wett zu machen.

Das Gespräch mit den Lehrkräften ist ein Weg. Neuropsychologische Therapie oder Neuro-Ergotherapie (zum Beispiel als Hirnleistungstraining) sind eine weitere Möglichkeit.

Hilfe findet man, unter anderem bei der Kinderneurologiehilfe, die bundesweit aufgestellt ist.

Sozialpädiatrische Zentren am Wohnort sind eine weitere Anlaufstelle, solange die Betroffenen noch nicht 18 Jahre alt sind.

Auf geht’s – der Reha-Podcast Folge 203 Mit neurologischer beruflicher Rehabilitation zurück ins Leben!

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Wie geht man an eine fast hoffnungslose Situation nach einem schweren Schädelhirntrauma heran. Gerade dann, wenn die Unfallfolgen nicht sichtbar sind, wird es schwer. Dies liegt daran, dass die Umwelt Schwierigkeiten hat, kognitive Veränderungen zu akzeptieren. Dies können Sprachprobleme, Wortfindungsstörungen, Probleme in der Handlungsplanung, der Merkfähigkeit usw. sein.

Volker Meinberg von Reha-Aktiv Bersenbrück hilft mit seinem Team in einer solchen Situation. Ganz konkret geht es um einen praktischen Fall. Jörgs Klient ist Opfer eines Geisterfahrers. Die Folgen des Schädelhirntraumas wurden zunächst nicht erkannt. Dann folgte eine lange mehrmonatige Rehabilitation im Aphasie-Zentrum Vechta. Der Handwerksberuf kann trotz aller Reha-Angebote leider nicht mehr ausgeübt werden.

Bei Reha-Aktiv Bersenbrück wird jetzt erst zunächst einmal geschaut, welche Stärken der Betroffene hat. Mit Katrin Sokoll-Potratz hilft eine erfahrene Neuropsychologin, die kognitiven Einschränkungen zu verringern.

Nach so langer Zeit ist natürlich auch die Motivation ein Thema. Wer viele Monate Rehabilitation in den Knochen stecken hat, darf auch einmal einen Motivationshänger haben. Für die an der Rehabilitation Beteiligten ist das nichts Ungewöhnliches. Allerdings sehen das Kostenträger naturgemäß etwas anders.

Ganz konkret wird Volker Meinberg dann im aktuellen Fall. Drei bis sechs Monate werden in der Regel benötigt, um die Leistungsfähigkeit herauszufinden. In dieser Zeit geht es auch darum, Stärken auszubauen. Was macht Spaß an der Arbeit und was kann geleistet werden? Und lässt es sich am alten Arbeitsplatz für den Betroffenen und den Arbeitgeber gewinnbringend einsetzen.

Dazu darf das Unfallopfer verschiedene Stationen durchlaufen, um das Richtige zu finden. Praktika helfen auch zur Orientierung. Manchmal sind sie wichtig für eine Neuorientierung in der Selbsteinschätzung. Dazu gehört dann auch, dass es einmal Täler zu durchwandern gibt, um daraus Kraft zu schöpfen. Dank des Teams von Reha-Aktiv-Bersenbrück ist dies leicht.

Auf geht’s – der Reha-Podcast Folge 202 Ein Leitfaden für Unfallopfer

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„Nach dem Unfall hat es mir regelrecht die Füße unter dem Boden weggezogen!“ Hat mir vor kurzem ein Verkehrsunfallopfer berichtet.

Die Frage ist, welche schnellen Hilfen Unfallopfer benötigen, wenn ein schwerer Unfall eingetreten ist? Im Anfangsstadium erst einmal Ruhe und einen guten Zuhörer. Das hört sich nicht nach viel an. Aber ganz ehrlich, wer nimmt sich schon mal Zeit zum Zuhören?

Und dann muss es ja auch weiter gehen. Gleich im Krankenhaus gibt es einen Sozialdienst. Dieser kann erste Maßnahmen einleiten. Zum Beispiel die anschließende Rehabilitation beim Kostenträger zu beantragen.

Und dann? Die Deutsche Interessengemeinschaft für Unfallopfer e. V. (DIVO) hat sich diesem und vielen anderen Themen in einem Leitfaden gewidmet.

Ruhig auf ein Unfallopfer zuzugehen ist einer der Tipps des Leitfadens der DIVO. Auch dann, wenn die betroffene Person gerade nicht ansprechbar ist. Mut machen ist ein Ziel des Leitfadens.

In wenigen Worten wird erklärt, wann und wie eine gesetzliche Betreuung eingerichtet wird.

Und was ist denn mit dem Verbleib von Geldleistungen? Können zum Beispiel Eltern mit den Geldern einfach machen was sie wollen?

Die Leistungen von privaten und gesetzlichen Kostenträgern werden erklärt. Auch wenn die Zusammenarbeit mit dem Anwalt nicht klappt wird thematisiert.

Im Leitfaden der DIVO wird auch auf ärztliche Prognosen eingegangen. Sie sind eine Aussicht. Nicht mehr und nicht weniger. Unfallfolgen können sich in alle Richtungen bewegen. Das gilt gerade bei schweren Verletzungen, wie zum Beispiel einem Schädel-Hirn-Trauma.

Insgesamt ist der Leitfaden der DIVO eine tolle Hilfe für Unfallopfer.

Wenn du mehr von der DIVO erfahren willst, empfehle ich dir Sendung 47 vom 25 November 2014 mit Eduard Herwartz.

Über diesen Podcast

Der "Auf geht's - der Reha-Podcast" richtet sich an (Verkehrs-)Unfallopfer und deren Angehörige, Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, Versicherungen die sich mit Personenschadenmanagement beschäftigen sowie an alle an sozialer, medizinischer und beruflicher Rehabilitation Interessierten. Ohne Fachsprache unterstützt der "Auf geht's - der Reha-Podcast!" Verkehrsunfallopfer und deren Angehörige bei Ihrer Veränderung.

von und mit Jörg Dommershausen

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