Auf geht-s–der Reha-Podcast Folge 182 erfolgreich Reha planen und umsetzen
Vielleicht haben Sie das auch schon erlebt. Sie haben eine schwere Verletzung und werden aus dem Krankenhaus entlassen. Wie es weitergehen soll, wissen sie nicht. Das bestehende Entlassungsmanagement wird oder wurde nicht praktiziert. Verwiesen wird auf den Hausarzt. Dieser ist mit der Schwere der Unfallverletzungen überfordert. Verordnet vor Angst auf sein ärztliches Budget keine Maßnahmen oder nur wenige und überweist an den nächsten Facharzt. Dies ist meistens ein Orthopäde oder Unfallchirurg.
Auch hier erhalten Sie nur ein Mindestmaß an Therapien verordnet. Ergebnis ist, dass sie mit der Genesung nicht vorankommen. Und dann sind da noch Anrufe von der gesetzlichen Krankenkasse, die ständig nachfragt, wie sich der Genesungsverlauf darstellt. Wann meinen, sie wieder arbeiten zu können? Wenn sie dann konkrete Fragen stellen, was noch gemacht werden kann, bekommen sie von der Krankenkasse keine Antwort. Leider ist dies trotz des gesetzlich geregelten Entlassungsmanagements nach wie vor Alltag in Deutschland.
Jörg Dommershausen berichtet von einer Klientin, die genau dies nach einer schweren Fußverletzung erlebt hat. Verordnet wurden von den behandelnden Ärzten nur wenige Therapien wie Krankengymnastik und Lymphdrainage. Mit einer Schuheinlage sollte dann alles gut sein und die Tätigkeit in der Altenpflege wieder vollschichtig aufgenommen werden. Eine tolle Vorstellung, wenn man bedenkt, dass die Klientin von Jörg Dommershausen von einer Schwellneigung im Bereich des betroffenen Unterschenkels berichtete, die Gehwegstrecke ca. 100 m betrug und man einfach einmal von der belastungsabhängigen Schmerzsituation im Fuß absieht.
Schon im ersten Gespräch wurde gemeinsam beschlossen, sich eine zweite ärztliche Meinung einzuholen und einen Plan für die Genesung zu erstellen.
Rehamanagement-Oldenburg hat alle ärztlichen Unterlagen inklusive der Röntgenbilder angefordert. 14 Tage nach dem Erstgespräch konnte dann in der BG-Ambulanz Bremen mit Frau Dr. Sibylle Larsen ein Reha-Plan erstellt werden. Von wegen Schuheinlagen würden ausreichen! Wegen der schweren Fußverletzung mit Fersenbeintrümmerfraktur und Achillessehnenabriss wurde von Frau Dr. Larsen die Versorgung mit geeignetem Schuhwerk für den privaten und beruflichen Gebrauch festgestellt und sofort eingeleitet.
Für die auftretenden Schwellneigungen im Unterschenkel wurden sofort Kompressionsstrümpfe verordnet. Auch die Ursache der auftretenden Schmerzen wurde rasch gefunden. Aufgrund der Operationen und danach fehlenden konsequenten Behandlung war es zu Verklebungen von Muskeln und Sehnen im Bereich des gesamten Fußes gekommen. Hier wurde zeitnah eine sogenannte FDM-Therapie von Frau Dr. Larsen verordnet zuzüglich Akupunktur. Bei der FDM-Therapie handelt es sich um eine manuelle Therapie, mit der Verklebungen im Gewebe gelöst werden können. Mehr zur FDM-Therapie finden sich auf https://de.wikipedia.org/wiki/Fasziendistorsionsmodell.
Um wieder richtig und ausdauernd gehen zu können und den Alltagsbelastungen, nicht nur Beruf, standhalten zu können wurde auch eine ambulante Rehamaßnahme (Erweiterte ambulante Physiotherapie/EAP) verordnet. Da die Klientin kein Auto besitzt, wurde neben allen Therapien natürlich auch der Taxitransport zur Reha-Maßnahme von rehamanagement-Oldenburg organisiert.
Endlich hatte die Klientin ein Ziel vor Augen und konnte schon kurz nach Aufnahme aller Therapien und notwendigen Versorgungen rasch eine Verbesserung ihrer Situation verspüren. Fünf Wochen nach dem Reha-Planungsgespräch in der BG-Ambulanz Bremen startete die Betroffene eine Arbeits- und Belastungserprobung (stufenweise Wiedereingliederung), die sie nach drei Wochen erfolgreich abschließen konnte.
Alle Kosten der Rehabilitation wurden von der gegnerischen Haftpflichtversicherung übernommen.
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