In ihrem eigenen Fall war es der spätere Ehemann, der als pflegender Angehöriger für Ramona zur Verfügung stand. Selbst noch von den Strapazen des Unfalls und der Gewöhnung an die neue Situation belastet, bemerkte sie erst spät, wie sich das Verhältnis von gleichberechtigten Partnern über die Positionen von Pfleger und Gepflegter veränderte. Einerseits entstand eine zu große Nähe durch die ständig nötige Bereitschaft des Mannes, andererseits zog er sich unbewusst von ihr zurück.
Hinzu kam die dauerhafte Rücksichtnahme des Umfeldes, die sich jedoch ausschließlich auf Ramona bezog, die Leistungen ihres Mannes, der sich umfassend in ihrer Pflege schulen ließ, in den Hintergrund rückte. So fragte jeder bei einer Begegnung mit Ramonas Mann nach ihrem Wohlbefinden, kaum einer jedoch nach dem Ergehen ihres Mannes. Dabei gab er alle Hobbys und Freizeitaktivitäten auf, um ihr als immer präsente Hilfe zur Verfügung zu stehen. Seine eigenen Bedürfnisse wurden ungefragt zurückgestellt.
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Über diesen Podcast
Der "Auf geht's - der Reha-Podcast" richtet sich an (Verkehrs-)Unfallopfer und deren Angehörige, Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, Versicherungen die sich mit Personenschadenmanagement beschäftigen sowie an alle an sozialer, medizinischer und beruflicher Rehabilitation Interessierten. Ohne Fachsprache unterstützt der "Auf geht's - der Reha-Podcast!" Verkehrsunfallopfer und deren Angehörige bei Ihrer Veränderung.
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