Auf geht-s-der Reha-Podcast!

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Auf geht-s–der Reha-Podcast Folge 102_Neuropsychologie - was ist das eigentlich?

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Frau Sokoll-Potratz, Diplom-Psychologin aus Quakenbrück, beschäftigt sich stationär und ambulant mit Patienten, die von einer neuropsychologischen Störung betroffen sind. Solche fasst sie unter verschiedenen kognitiven Auffälligkeiten zusammen: \"Menschen haben Probleme mit Aufmerksamkeit, Konzentration, auch Merkfähigkeit ist häufig ein ganz großes Problem, oder so Dinge wie den Tagesablauf zu planen\". Daneben können sich Sprachstörungen oder ein eingeschränktes Wahrnehmungsfeld zeigen, insbesondere hinsichtlich der Aufmerksamkeit im rechten und linken Bereich - \"wenn Menschen nur eine Seite von einem Geschirrspüler ausräumen, das sind auch Symptome, die auftreten können\". Mögliche Ursachen Zu den häufigen Ursachen einer neuropsychologischen Störung zählen Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Tumorerkrankungen, Demenz, Parkinson, Multiple Sklerose oder Epilepsie. Hier können Teile des Gehirns beeinträchtigt sein, die sich in den obigen Auffälligkeiten äußern. Meistens sind die neuropsychologischen Probleme aufgrund eines Unfalls oder einer Erkrankung im Laufe des Lebens erworben, sie können den Menschen aber auch seit der Geburt begleiten. Die Diagnostik Das Feststellen einer neuropsychologischen Problematik gestaltet sich häufig schwierig. Ärzte bekommen eine solche nicht immer mit. Die Betroffenen leiden zwar unter Auffälligkeiten, haben aber Probleme, sie zu definieren: \"Weil ja gerade das Organ betroffen ist, das normalerweise mitkriegt, wo die Probleme sind. Das heißt, viele können selbst gar nicht wahrnehmen, in welchen Bereichen sie Probleme haben, oder sie merken, irgendwas ist anders, können es aber nicht ausdrücken\", weiß Frau Sokoll-Potratz. Am Arbeitsplatz werden Probleme gelegentlich noch einige Zeit gut überspielt, schildert sie, und auch bei einem Arztbesuch können die Betroffenen in vielen Fällen kurzfristig eine Fassade aufrechterhalten. Die Diplom-Psychologin rät Ärzten daher, das Gespräch mit den Angehörigen zu suchen. Diese haben die Möglichkeit, den Betroffenen über einen längeren Zeitraum im Alltag zu beobachten: \"Dann bröckelt die Fassade schnell, wenn man merkt, die Dinge laufen nicht so, wie sie sollen\". Die Informationen der Angehörigen nennt Frau Sokoll-Potratz daher das wichtigste Instrument. Werden Auffälligkeiten festgestellt, verweisen Ärzte für eine eindeutige Diagnose an die Diplom-Psychologin, die neben der Tätigkeit in ihrer eigenen Praxis in Reha-Zentren und anderen relevanten Einrichtungen sowie auf Hausbesuchen unterwegs ist. Daneben kommen Patienten nach einem Krankenhausaufenthalt über die Empfehlung der dortigen Kollegen für eine weiterführende Behandlung zu Frau Sokoll-Potratz. Andere verweisende Stellen sind Berufsgenossenschaften oder Reha-Dienstleister, die den Verdacht einer neuropsychologischen Störung hegen. Selbstverständlich können Menschen sich auch selbst an die Expertin wenden, zum Beispiel, wenn sie unter einer gestörten Merkfähigkeit leiden und eine demenzielle Erkrankung befürchten. Therapieansätze Das Fachgebiet der Neuropsychologie setzt sich aus \"Neuro\", also die Nerven betreffend, und der Psychologie zusammen, die die Lehre über die Wahrnehmung und das Verhalten zusammenfasst, erklärt die Expertin. Die geeigneten Therapieansätze variieren daher einerseits mit der Art der neuropsychologischen Störung und andererseits mit der Auswirkung in Wahrnehmung und Verhalten des Betroffenen. Zunächst ist einzugrenzen, in welchen Bereichen es Probleme gibt, wie lange diese schon bestehen und welche Ursache zugrunde liegt. Die therapeutischen Ansätze reichen \"vom direkten kognitiven Training, was eben in den Bereichen Aufmerksamkeit und Konzentration häufig der Fall ist, bis dahin, dass man sagen muss, wir sind in einer Phase, wo man lernen muss, mit den vorhandenen Problemen umzugehen\", erklärt Frau Sokoll-Potratz. Letzteres bedeutet, Möglichkeiten zu finden, Dinge je nach Problematik anders zu lösen, um den Alltag bewältigen zu können. Der Patient soll also die bestmögliche Hilfe erhalten. Hier geht‘s zum aktuellen Podcast: http://rehamanagement-oldenburg.de/index.php/reha-podcast-aktuell.html Schlüsselwörter Neuropsychologie, neuropsychologische Störung, Beeinträchtigung des Gehirns, Sokoll-Potratz, Diplom-Psychologin, Ärzte, Berufsgenossenschaften, private Haftpflichtversicherungen, kognitive Störung, Therapieansätze, Diagnose, Alltag bewältigen, Wahrnehmung, Verhalten, Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit, Konzentration, neurologische Beeinträchtigungen

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Über diesen Podcast

Der "Auf geht's - der Reha-Podcast" richtet sich an (Verkehrs-)Unfallopfer und deren Angehörige, Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, Versicherungen die sich mit Personenschadenmanagement beschäftigen sowie an alle an sozialer, medizinischer und beruflicher Rehabilitation Interessierten. Ohne Fachsprache unterstützt der "Auf geht's - der Reha-Podcast!" Verkehrsunfallopfer und deren Angehörige bei Ihrer Veränderung.

von und mit Jörg Dommershausen

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